Solaris
In Deutschland begann die Geschichte des Solarfluges mit dem Modellflugzeug Solaris. Dieses stellte in vielerlei Hinsicht eine Besonderheit dar: Als Modellflugzeug war es für Forschungs- oder Militärzwecke zu natürlich viel zu klein, so waren staatliche Förderungen etc. nicht zu erwarten. Also musste man sich mit einer geringen Leistung (10 Watt) begnügen, denn Solarzellen waren damals fast unerschwinglich. Der Solargenerator der Solaris war nicht auf dem Tragflügel befestigt, sondern auf einer ebenen Platte über dem Rumpf. Zur besseren Kühlung und zur Vermeidung von Absorptionen durch Folien und evtl. Schwitzwasser wurden die Solarzellen ungeschützt auf der Platte montiert.
Am 16. August 1976 wurden mit der Solaris in Deutschland drei Steigflüge von je 150 Sekunden Dauer durchgeführt. Die maximal erreichte Flughöhe betrug dabei immerhin 50 Meter, entsprechend einer Steigleistung von 20 m/min. Die Fernsteuerung umfaßte Höhen- und Seitenruder sowie den Motor (ungeregelt, nur Ein-/Ausschaltung per Servo). Bei einer Spannweite von 2,06 Metern wog dieses Flugzeug nur 413 Gramm. Leider verstarb der Erbauer der SOLARIS, Fred Militky, nur wenige Wochen nach dem Erstflug seines Modells.
Die SOLARIS war eine Pionierleistung, sie zeigte, daß Solarflug auch mit modellbauüblichen Mitteln möglich ist. Dabei ist zusätzlich zu beachten, dass die heutigen, superleichten Werkstoffe und Miniatur-RC-Anlagen noch nicht zur Verfügung standen!
Der Solar-Modellflug ist leider auch heute noch ein Randgebiet der Modellfliegerei. Fast alle Flugzeuge sind Einzelentwicklungen, von preiswerten Baukastenmodellen ist man immer noch weit entfernt.
Abbildung: © Uwe Buchtmann